Wir haben Licht – habemus lux!

sagt der Lateiner,

glaubt der Autor,

denn der ist keiner.

… immerhin ein Reim und damit schon ein schönes Stilmittel für sprachlich wertvolle Turnvereinsseitenartikel genutzt. Zitate zum Thema als Einstieg, so wurde dem Autor gesagt, wären auch immer gut – wohl an: “Mehr Licht!” soll der alte Goethe auf dem Sterbebett gerufen haben. Der hatte nun aber recht wenig mit Tennis zu tun. Der Turnvater schon eher – Tennis kannte oder mochte er zwar nicht, aber Turnen. Und da beides mit dem schönen Buchstaben T beginnt, kann an dieser Stelle ganz beiläufig ein weiteres geeignetes Stilmittel – das der Alliteration – als genutzt verbucht werden. Aber zurück zum Turnvater: Nicht Friedrich Ludwig Jahn, das wäre zu einfach – sein Schweizer Bruder im Geiste Johann Niggeler (1816-1887) forderte dereinst, Sportler mögen stets Kraft im Arme, Mut im Herzen und besonders Licht im Geiste haben. Auch dem lieben Gott wird “Es werde Licht!” in den Mund gelegt und was danach kommt, dass wissen nun alle kundigen Genesis-Leser*innen – ja, Leser*innen, nicht Höhrer*innen: Die gleichnamige Band hatte mit “The Day the Light Went Out” kein ganz so gutes Verhältnis zum Lichte, was vermutlich auch zu ihren unsichtbare Berührungen führte – aber zurück zum lieben Gott, bei dem hat es nämlich funktioniert: “Und es ward Licht.” Viel wichtiger ist aber der dritte Satz in Absatz drei des ersten Buch Mose, denn was hilft’s, wenn’s nix taugt: “Und er sah, dass es gut war!”  Und genau so ist es auch auf unserer wunderschönen Tennisanlage: Auf den Plätzen 1 und 2 haben wir nun eine Flutlichtanlage. Keine schnöden Masten, die unsere wundervolle Aussicht versperren – nein: Tweener heißt das System, fällt kaum auf, solange es ausgeschaltet ist, funktioniert aber verblüffend herausragend. Die Dämmerung ist für die guten Tennismenschen vom Hans-Hassemer-Platz nun Geschichte, denn diese bemerkt man – wenn es denn Licht ward – überhaupt nicht mehr. Selbst bei stockfinsterer Nacht lässt sich nun problemlos ein adrettes Mixed spielen, wie der Autor selbst erfahren durfte. Kurzum: Für uns heißt es nun also “out of the dark, into the light”, wie ein anderer Alpenbewohner einst sang. Also gehet hin und probieret aus!

Im Unterschied zur Schöpfung hat die HTV-Lichtwerdung aber viele Väter und Mütter: Da sollen zunächst die vielen Mitglieder der Tennisabteilung genannt sein, ohne deren Spendierfreudigkeit das Projekt LUX gar nicht möglich gewesen wäre. Ebenso muss dem Hauptverein gedankt sein, dessen Großzügigkeit einen weiteren großen Teil der Finanzierung erbrachte. Selbiges gilt für die Stadt Heidelberg und besonders das Amt für Sport und Gesundheitsförderung. An dieser Stelle sollte nun eigentlich noch der Badische Sportbund genannt werden – aber dem fehlte der Glaube, dass es gut würde und er wollte sich nicht beteiligen. “Sei’s drum” haben sich aber die nächsten in der Dankesreihe gedacht und kurzerhand so viel Eigenleistung investiert, dass es auch so klappen konnte: Die unzähligen Helfer*innen, die Masten verlängert, Schellen geschraubt, Kabel verbunden und Elstern gezähmt haben. Zwei Personen sollen an dieser Stelle aber ganz besonders hervorgehoben werden: Unser Tennis-Präsident Christoph, dessen Innovationsgeist und Hartnäckigkeit zweifelsohne die Mütter des Flutlichts sind und unser 1. Vorsitzender Martin Brandel, der als Elektroingenieur höchstpersönlich für alles mit Strom verantwortlich war und obwohl selbst sportlich ein Kind des Turnvaters, unzählige Stunden zu Gunsten der Tennisabteilung geklemmt, geprüft und verkabelt hat.

Nachdem nun Dichter, Turnväter, Alpenrocker und Götter zu Wort kamen, fehlt wohl nur noch ein Kaiser. Und so gilt, was Kaiser Franz so oder so ähnlich in der notte magica zu Rom gesagt haben soll: “Geht’s raus, spuilt’s Tennis!”