Da standen sie nun, unsere tapferen Helden. Am Ende der ihnen bekannten Welt war es dunkel, kalt und windig. Vor ihnen türmte sich ein weißes Ding auf, das an ein riesiges Iglu erinnerte. Sollten sie es wagen, sollten sie eintreten? Was würden sie darin finden, Wärme und Geborgenheit, den Yeti, angriffslustige Pinguine oder gar den Zauberer Sarakuk? Mutig wollten sie sein, obwohl nüchtern, und so übertraten sie die Schwelle im Süden und öffneten das Iglu. Eine Schleuse, Zugluft, dann Stille, ein Vakuum, hinein in das weiße Ungetüm, nur Mut!

Dann waren sie drin: Neonlicht, ein sekündlich zwischen Äquatorial-Guinea und dem Südpol wechselndes Klima und ein leicht süßlicher Geruch – Fäulnis oder Glühwein? Und dann sahen unsere Helden sie: Keine Yetis, schon gar keine Pinguine. Menschen, Eingeborene, deren Physiognomie nichts Gutes für unsere tapferen Pioniere bedeutete. Groß waren sie und austrainiert, einer war noch recht jung, ja, es war der Nachwuchszauberer. So sollte es sein, hier sollte sie beginnen, die Winterrunde. Hier könnte sie aber auch schnell wieder enden – ja, den öligen Geruch einer schallenden Niederlage hatten sie jetzt in der Nase, aber was sollten sie machen? Aufgeben, verzagen, nicht doch!

Mutig in den Kampf, ohne jede Chance aber mit dem unbändigen Willen, etwas Sand ins Getriebe zu streuen, hier und da einen wilden Stich setzen zu können, zu wachsen und die Ehre hoch zu halten – bis zum letzten Ball, bis es nicht mehr geht.

Ugurcan stellte sich als erster dem Riesen entgegen, schlug auf, spielte einen mutigen Stopp, der Riese preschte vor, Gegenstopp. Unser Held erahnt es und versucht das Unmögliche: Lob – Überraschung – Fehler – Ugurcan führt. Der Riese berappelt sich, wenngleich ohne wirkliche Kampfeslust und so kommt Ugurcan noch zu so manchem Punktgewinn und trägt nun den Beinahmen “der Riesenpassierer”.

Nebenan startet Thorsten gegen den jungen Zauberer, doch man sieht wenig in der kalt-warmen Nebelsuppe des Rieseniglu. Geschlagen, aber nicht verprügelt kehrt er zur Truppe zurück und berichtet nicht ohne Stolz, zwei Punkte gemacht zu haben – hintereinander.

Benny und Tim starten zeitgleich ihre aussichtslosen Unterfangen. Tim kehrt bereits nach knapp 45 Minuten zurück aus dem dichten Nebel und kann sagen, niemals zuvor so gut gespielt zu haben und am Ende ganz dicht an einem Break gegen die LK1 gewesen zu sein. Erstaunen steht ihm aber im Gesicht, als er Benny beim Stand von 2:3. im 2. Satz in den Einstand gehen sieht – wackelt der Riese mit der LK 2 etwa, ist sie gefunden, die Achillesferse? Nein, nicht ganz. Auch dieser Eingeborene besinnt sich seiner unfassbaren Kräfte und knackt Benny letztlich doch. Aber schon hier wussten die Helden, dass diesem Benny ein Denkmal gebaut werden muss, sollten sie es je nach Hause schaffen.

So sollten noch Doppel gespielt werden und an dieser Stelle sei gesagt, dass die Iglubewohner sich zwar als unbesiegbare Tennisspieler, aber in jedem Fall nette und immer faire Sportsleute hervortaten und nun auch der Geruch geklärt werden konnte: Es war tatsächlich Glühwein, der ab nun brüderlich geteilt wurde. Benny und Tim konnten das 1er Doppel sogar zu einer Art Tennismatch gestalten und hier und da ein Spiel gewinnen. Thorsten und Ugurcan hatten es etwas schwerer, aber immerhin blickt Thorsten nun auf ein erfülltes Leben zurück, konnte er doch den Uhde longline passieren.

So bleibt zu sagen, dass sie mutig waren, tapfer und aufrecht, unsere Helden. Dass sie unsere Farben mit Würde vertreten haben und dass es im Iglu am Ende der Welt gar nicht so schlimm war, wie anfangs befürchtet. Dennoch bleibt zu hoffen, dass sich die Expeditionsleitung in Leimen zukünftig besser überlegen wird, ob sie Eisbären und Pinguine zum Kampf ins selbe Iglu schicken muss.