Mit dem wohl ältesten Kader der 2. Bundesliga Süd machte sich der HTV am vergangenen Samstag schon früh am Morgen zum Rugbyclub StuSta in die bayerische Landeshauptstadt auf. Der blau-weiße Himmel hätte bereits als schlechtes Omen aufgefasst werden können, jedoch versprach dieser eher bestes Rugbywetter als entmutigende Vorzeichen. Verstärkt wurde der HTV dieses Mal von Patrik Ruhstorfer und Thomas Körner, altgediente und erfahrene Mitglieder, die dem antretenden Rumpfkader die nötige Stärke und Ruhe bringen sollten und kurzfristig reaktiviert wurden. Insgesamt reiste man mit 16 Mann an.
Schon in den ersten 10 Minuten musste man aufgrund lückenhafter Leistung in der Verteidigung und dem schnellen Spiel der Münchner Hintermannschaft zwei Versuche hinnehmen. Starke Gedränge verhinderten bis zur 60. Minute viele weitere Punkte, jedoch musste man sich lange mit der Position des Verfolgers arrangieren. Nicolas Kurzer brachte den HTV durch einen verwandelten Straftritt zu Beginn des Spiels auf die Anzeigetafel. Bis zum Ende der ersten Hälfte erlebte das heitere Publikum einen harten, aber fairen Schlagabtausch der Mannschaften. Beide Kontrahenten konnten noch mehrmals punkten. Kurzer erhöhte den Versuch von Thomas Körner und nutze zwei weitere Straftritte, ein weiterer Versuch blieb ohne Erhöhung. Nur mit der knappen Führung von 26:21 schaffte es die Studentenstadt in die Halbzeitpause.
In den Standardsituationen zeigte sich der im alten Grün spielenden HTV gerade in der ersten Hälfte stark, mit zunehmender Erschöpfung schlichen sich jedoch gerade in den Gassen vermeidbare Fehler ein. Durch Ausfälle in der Hintermannschaft war das Spiel der Stürmer wie so oft gefordert, wobei sich die Heidelberger auch oftmals behaupten konnten.
Die zweite Hälfte begann ebenfalls vielversprechend: Nach einer schnellen Gasse auf der gegnerischen Fünf-Meter-Linie brachte man das anschließende Paket schnell und zielstrebig in das Malfeld des Gegners, Versuch durch Flügelstürmer Kühnhold, Erhöhung Kurzer. Doch die Erwiderung der Münchener ließ nicht lange auf sich warten und der ebenfalls erhöhte Anschluss brachte die den erneuten Rückstand. Die die verletzungsbedingte Auswechslung Ruhstorfers brachte weitere Veränderung in die Hintermannschaft, die jetzt mit drei ursprünglichen Stürmern besetzt war. Die Erschöpfung ließ auch die erste Reihe des HTVs zittern, immerhin war kein weiterer Wechsel mehr möglich. Marc Samstag legte auf der ungewohnten Position des Außendreiviertels nach einem Pass Ringles den letzten Versuch für den Turnverein in der 57. Minute.
In den letzten 20 Minuten konnte sich eindeutig die Studentenstadt mit eigenen verwandelten Straftritten und Versuchen durchsetzen. Große Lücken in der Verteidigung, fehlende Absprachen und verschenkte Bälle ließen den Gegner die Führung weiter und endgültig ausbauen. Für den HTV wird vor den nächsten Spielen gegen Nürnberg und Rottweil eindeutig die Verteidigungsarbeit im Vordergrund stehen. Trainer Kurzer hofft auf verletzungsbedingt zurückkehrende Spieler und somit auch bei Auswärtsfahrten mehr Kadertiefe.
Wir bedanken uns bei der StuSta für ein faires und hartes Spiel, freundschaftliche Gespräche und Bier im Anschluss und freuen uns auf ein Rückspiel in Heidelberg im kommenden Jahr!
Allen verletzten wünschen wir eine gute Besserung und schnelle Genesung.
Das nächste Spiel findet daheim am 11.11.2023 gegen den RC Rottweil statt.
Foto: Rugbylicious Photography!