Am 2.02.2021 ist unsere Freundin Angelika Morlack ist gestorben. Vielen ist sie eher als Angie bekannt. Sie kam aus der damaligen DDR zu uns. Zunächst fand sie bei den Jedermännern Freunde, ab Oktober 1988 wurde sie Mitglied in der Tennisabteilung. Sie spielte anfangs Einzel, ging aber bald zum Doppel über, das machte ihr mehr Spaß. Vor allem musste sie nicht so viel rennen, vor allem, wenn sie ihre gefürchteten Stopps und Lobs spielte. Mit ihrer offenen Art machte sie sich bald auch hier Freunde, spielte in verschiedenen Gruppen mit und irgendwann auch im Ladies Morning Cup.

Außer ihrem Beruf als Bauingenieurin betrieb sie noch einige andere Sportarten. Auch Reisen gehörte zu ihren Hobbies. In den letzten Jahren erkrankte sie an Parkinson und konnte vieles nicht mehr machen, was ihr bis dahin Freude bereitet hatte. Als dann noch Krebs dazu kam, wünschte sie sich, bald zu sterben. Nach einer Woche auf der Palliativ- Station wurde ihr Wunsch erfüllt und sie war von ihrem Leiden erlöst. Wir werden sie in guter Erinnerung behalten.

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Persönliche Erinnerungen an Angelika Morlack von Gaby Hamers:

Ich habe Angelika kennengelernt, als sie im HTV in der Tennisabteilung Mitglied wurde. Wir spielten anfangs nur Einzel miteinander. Doch die viele Laufarbeit machte ihr keinen Spaß und sie verzichtete irgendwann aufs Einzel und spielte nur noch Doppel. Das war die halbe Arbeit und der doppelte Spaß, wenn man anschließend gemütlich zusammensaß, quatschte, trank und manchmal auch etwas aß. Angelika nahm, wie wir, Jochen und ich und etliche andere HTV TennisspielerInnen, an Tenniscamps am Gardasee teil. Da lernte sie dann Stops und Lobs, das war wichtig für sie. Denn sie wollte noch weniger selbst dem Ball hinterherrennen müssen, sondern die andern rennen lassen. Mit dieser Methode wurde sie dann ein wichtiges Mitglied in unserer Ladies Morning Cup Mannschaft. Sie war als Partnerin perfekt, als Gegnerin gefürchtet. Aber auch in der Mannschaft stand der Spaß für sie an 1.Stelle und auch in den gegnerischen Mannschaften fand sie Freunde mit ihrer offenen, fröhlichen Art.

Angelika und ich machten auch Sport zusammen im Verein für Gesundheitssport. Ob Rückentraining, Yoga oder Pilates, sie war fleißig dabei. Sie kam manchmal mit dem Fahrrad zum Tennisplatz, und ging von dort zum VFG zum weiteren Training.

Zum ihrem sportlichen Leben gehörte auch noch das Tanzen, auch da war sie aktiv und fand einen idealen Tanzpartner.

Nicht zu vergessen das Skifahren, auch da haben wir gemeinsam Urlaub gemacht.

Abseits vom Sport war sie auch interessiert an Kunst, Kultur und Architektur. Da kam sie in der Akademie für Ältere auf ihre Kosten. Sie besuchte da besuchte da Vorträge, Kurse und nahm an Ausflugsfahrten teil.

Spielen war auch eine Leidenschaft von ihr. Sie hatte verschiedene Skatrunden, sie veranstaltete auch Spieleabende, an denen diverse Spiele gespielt wurden.

Weil sie so vielseitig interessiert und neugierig war, wollte sie wie ich bei der Telefonseelsorge mitarbeiten. Sie machte die Ausbildung und ging etliche Jahre dieser ehrenamtlichen Tätigkeit nach.

Reisen gehörte auch zu ihren Leidenschaften. Wir haben zusammen Tennisurlaube am Gardasee und in Tunesien erlebt, Fahrten nach Dresden in einer kleinen Gruppe von Freunden, aber auch eine Dresdenfahrt im großen Bus für viele HTV TennisspielerInnen. Unabhängig davon hat sie natürlich noch viele andere Reisen gemacht. Ihr großer Wunsch, Neuseeland zu bereisen war ihr nicht mehr vergönnt.

Dass sie neben all diesen Hobbies noch arbeiten konnte, wundert einen, aber das tat sie natürlich auch.

Die ganzen Jahre waren wir befreundet, aber es gab viele andere Freunde und Bekannte. Wir machten einiges gemeinsam, sahen uns aber nicht ständig. Im letzten Jahr ihres Lebens sind wir uns aber dann sehr nahegekommen. Angelika stützte und tröstete mich, als mein Mann starb und irgendwann musste ich sie stützen, als ihre Parkinson Krankheit schlimmer wurde. Jeden Samstag, wenn nicht einer von uns im Urlaub war, lud ich Angelika zum Essen ein und wir verbrachten den Tag gemeinsam. Sie genoss immer das Essen zu zweit und ich freute mich über das von ihr erdachte Nachmittagsprogramm. Bis zum Herbst machten wir Ausflüge, Spaziergänge, Museumsbesuche, Städtetouren. Dann wurde sie schwächer und schwächer und ihr größter Alptraum, in ein Pflegeheim zu müssen, blieb ihr erspart. Sie starb, für viele vielleicht überraschend schnell, aber sie wollte es so. Einen Tag vor ihrem Tod sagte sie zu mir: jetzt bin ich bald erlöst.

Ich bin sehr traurig, dass Angelika nicht mehr da ist, sie fehlt mir. Ich bin froh, dass ich sie kennenlernen durfte und am Ende war ich froh für sie, dass sie nicht mehr leiden musste.