Viele Damen und auch manche Herren kennen das Problem: Ein Kleiderschrank voller Klamotten und nix anzuziehen. Etwa so hat sich das ONE Team am Morgen des schwül-heißen 19. August gefühlt als die Gegner des Tages anstatt des angekündigten zu-fünft-Antrittes plötzlich doch in Vollbesetzung kommen wollten und gleichzeitig die für den Tag angesetzte HTV-Nummer 1 Simon verletzt ausfiel. Manchmal spuckt der Kleiderschrank auch trotz Überfüllung eben nix aus und so fand sich auch in der 84-Mann und 48-Frau starken Meldeliste kein Ersatz. Also trat der HTV, fair und sportlich wie wir sind, zu fünft an und teilte sich mit den Gegnern die verlorenen Punkte. Besser ehrlich verlieren als gepokert gewinnen war das Tagesmotto.

Doch der etwaige Ärger über die womöglich übertriebene Fairness verflog schnell als man die einstellig besetzten Herren- und Damenpositionen der Gegner sah. Da wäre selbst in der absoluten Star- und Topbesetzung für den HTV sehr schwer gewesen Punkte zu holen. Es blieb also der Spielspaß, den man eben verspürt, wenn die Gegnerin oder der Gegner einfach besser ist.

Die Matches waren mehr oder weniger einseitig, Kirsten und Caro schnupperten an Satzausgleichen, Anne hat für den einen oder anderen Winner – Mangels eigener Fans – Applaus aus dem gegnerischen Lager geerntet, Ugurcan und Ryan waren knapp an Spielgewinnen dran, doch es blieb beim Tagesmotto: Im Einzel wie im Doppel waren die One Team Spielerinnen und Spieler die fairen und sportlichen Verlierer. Beim anschließenden Essen haben die Gegner immerhin erklärt, dass wir viel netter sind als die bereits aus vergangenen Spielen bekannten BVB-farbigen Nachbarn. Und wie wir seit 2006 wissen, lebt sich‘s als Weltmeister der Herzen ja auch ganz gut.

Foto: Zitat von Tennistafel beim HTV.