32 ° Celsius, fönartiger Wind, feinstes Kuchenbuffet und Spiele am Samstagnachmittag – die Mixed-Saison ist da!
Zum Auftakt kam mit dem TC Ketsch gleich ein knackiger Gegner zum altehrwürdigen Hans-Hassemer-Platz in die Weststadt und die eingetragenen LKs versprachen, das erste Saisonspiel in traditioneller HTV-Manier ablaufen zu lassen: Unsere Damen auf dem Papier klar favorisiert, die Herren klare Außenseiter. Und so in etwa lief es auch in den Einzeln: Jasmin, Anne und Caro – also auch die absolute HTV-Topbesetzung – machten mit ihren Gegnerinnen allesamt kurzen Prozess. Jasmin musste sich zwar zweifelsohne anstrengen, hatte aber stets alles im Griff. Caro spielte sicher, aber kompromisslos und war nach knapp 45 Minuten durch, einzig Anne hatte etwas Mühe, allerdings mehr mit sich selbst, denn mit der Gegnerin und musste im zweiten Satz ein wenig nachsitzen, war ihr doch die sonst so gefürchtete Rückhand abhanden gekommen. Zwar hat sie die Rückhand im Laufe des Spiels nicht wiedergefunden, dafür aber direkt im Anschluss ein leckeres Radler entdeckt und so war sie selbst milde gestimmt und ihre Teamgenoss*innen froh um den wichtigen Matchpunkt. Wichtig, weil es bei Pierre und Tim erwartet einseitig wurde. Gegen die Eins und Zwei aus Ketsch, jeweils mit 5er-LKs gerankt, war wenig zu holen. War Tim nach einem furiosen Auftakt und einer 1:0-Führung ab dann grenzüberfordert und betätigte sich mehr als Balljunge, denn als Gegenspieler, konnte man bei Pierre immer wieder sehen, dass er grundsätzlich auf diesem Niveau Tennis spielen kann, leider nur nicht konstant genug – so sah man auf dem Centercourt aber wenigstens krachende Aufschläge und harte Rallys. Auch bei Flo lief es anfangs gegen einen blutjungen Gegenspieler nicht rund, aber mit zunehmenden Dauer fuchste sich der diesjährige Topfavorit auf den Benny-Krammer-Award* mehr und mehr in die Party. Zwar musste er den ersten Satz doch knapp abgeben, konnte den zweiten aber für sich entscheiden – und das obwohl beim Stand von 5:4 der Daumen streikte und so ein Daumenkrampf offensichtlich nicht nur schmerzhaft, sondern auch denkbar ungünstig zum Tennis spielen ist. Im Matchtiebreak, bei mittlerweile gefühlten 41° Celsius, musste er sich dann aber gegen den topfitten Ketscher mit äußerst raffinierter Spielanlage geschlagen geben. Dennoch: Großer Kampf, großes Tennis, mindestens der einäugige unter den blinden Herren.
So war es, wie es immer ist: 3:3 nach den Einzeln, die Mixed müssen entscheiden und irgendwie sollte das im Mixed-Wettbewerb ja auch genau so sein. Coach Caro stellte eine klassische 7er-Aufstellung zusammen, um das 3er mit der Damen 1 (Jasmin) und das 2er mit der Herren 1 (Pierre) stark zu machen – im 1er wollte sie selbst an Tims Seite alles versuchen. Fast hätte das auch genau so geklappt: Jasmin und Ugurcan, über Jahre in der Seiboldschen Schule gemeinsam ausgebildet, gewannen im 3er recht souverän, während Caro und Tim im 1er schon einen absoluten Sahnetag gebraucht hätten. Also “all eyes on the 2er”: Hier bekam Pierre Dani als Doppelspezialistin und Icewoman an die Seite gestellt und nachdem der erste Satz verloren wurde, ging es im zweiten lange hin und her – letztlich eben mit dem besseren Ende für die Ketscher, denen wir an dieser Stelle herzlich gratulieren möchten: Ihr wart sympathische Gäste, angenehme Gegner und unter dem Strich einfach etwas besser.
Nächste Woche geht es weiter oder wie Anne es sagen würde: “Nach dem Radler ist vor dem Radler!”
*Der Benny-Krammer-Award wird im HTV traditionell an den nicht unbedingt erfolgreichsten, aber am elegantesten und technisch am schönsten spielenden Herrn vergeben. Benannt ist er nach dem Mann, der lange Zeit als Benchmark galt: Benjamin Krammer. 2022 sind neben dem Namensgeber und Rekordsieger auch Lars und Flo von den H40 nominiert. Die Damen sind von der Preisverleihung ausgeschlossen, da sie allesamt in allem den Herren überlegen sind und es so doof wäre.