Was für ein Rugby-Spiel am vergangen Samstag gegen die Sport Union Neckarsulm! Auch wenn spielerisch natürlich nicht auf dem gleichen Niveau, so war es doch emotional sehr nah am Auf und Ab der Viertelfinals der WM, die dieses Wochenende ausgespielt wurden. Das Spiel in Neckarsulm begann direkt mit einer Druckphase des HTVs und so konnte Anjum Khan bereits in den ersten Minuten einen Versuch aus einer einstudierten Gasse legen. Dieser wurde kurz darauf von Nicolas Kurzer erhöht zum 0:7 für die Gäste. Der HTV spielte in den nächsten Minuten weiter stark, konnte jedoch keinen weiteren Versuch legen, versuchte es jedoch nach einem Straftritt den Punktestand zu erhöhen, was jedoch leider nicht gelang. Diese Phase hielt an bis in die 10 Minute bis sich der variable Center Matthias Kunzmann bei dem Versuch ein Maul aufzubauen das Knie verdrehte und vom Platz gehen musste. Für ihn kam mit Tibor Kühnhold ein 2. Reihe-Spieler von der Bank und der Kapitän T Ira Davision zog von der Nummer 8 auf die Center Position. Diese Wechsel brachten Unruhe in das Spiel der HTVler und so fingen sie an das Spiel immer mehr aus der Hand zu geben. Dabei machten die 3. Reihestürmer Neckarsulms, die bei den Gassen der Heimmanschaft die Hintermannschaft verstärkten, dem HTV immer wieder Probleme in der Verteidigung und konnten große Raumgewinne erzielen. So war es auch nur eine Frage der Zeit bis zum ersten Versuch der Gastgeber, den sie per Sturm erzielten. Kurz darauf musste nach einem kurzen Knock-Out die Nummer 9 des HTV den Platz verlassen, mit einem Wing, Fabio Zimmermann, sorgte dies für weitere Rochaden in der Hintermannschaft des HTV. Auch dadurch weiter nicht in der Lage dem Neckarsulmer Druck Herr zu werden, war es dann erneut Neckarsulm, die im Angriff schneller schalteten, wodurch die Neckarsulmer 10 einen Vesuch legen konnte. Nachdem Neckarsulm nur einen der beiden Versuche auch erhöhen konnte ging es nun mit einem Stand von 12:7 in die Halbzeit.
In der Halbzeit wurde nun auch Marc Samstag nach leichter Kopfverletzung ausgewechselt – für ihn kam mit dem südafrikanischen Hünen Marco van Tonder ein starker Ballcarrier auf den Platz. Die Halbzeit nutzen sowohl Trainer Thomas Kurzer als auch der Kapitän T Ira Davision um klarzumachen, dass der HTV hier sei, um zu gewinnen und sich wieder an das Spiel der ersten 15 Minuten erinnern sollte. Bereits kurz nach der Beginn der zweite Halbzeit musste wieder verletzungsbedingten ausgewchselt werden: Für Rogerio De Genovea (nach Schulterverletzung) kam der junge Quentin Häußermannder auf den Platz. Die motivierende Halbzeitansprache im Kopf begann der HTV auch direkt Ddruckreich und konnte nach einem genialen Offload vom ersten Tryscorer Anjum Khan einen weiteren Versuch durch Tibor Kühnhold legen. Nach der Erhöhung durch Nicolas Kurzer, begann der HTV nun das Spiel auch punktemäßig zu führen. Darauf folgte eine lange Druckphase des HTV, die jedoch immer wieder stark durch Neckarsulm verteidigt wurde, die es mehrere Male schafften die Angriffe des HTVs kurz vor dem oder auch im Malfeld zu stoppen und den HTV zu Ballverlusten zu drängen. Nachdem der HTV es jedoch schaffte das Spiel weit zu dominieren, war es dann Quentin Häußermann, nach hervorragender Vorarbeit von Nick Kurzer und Henry Rossi, der in seinem 4. Spiel den 1. Versuch für den HTV legte. Außen abgelegt und aus schwieriger Kickposition wurde allerdings die Erhöhung verfehlt. Trotzdem begab sich der HTV mit einer 19:12 Führung in die letzten 10 Minuten. Anstatt weiter das Spiel zu dominieren, begann der HTV jedoch unachtsam zu werden und so schaffte es Neckarsulm nun in den Angriff zu gehen. Nach mehren Angriffsversuchen schafften sie es dann auch noch einen Versuch zu legen. Doch auch Neckarsulm verfehlte die Erhöhung, somit war ein Sieg für den HTV eigentlich klar, da nur noch eine Minute zu spielen waren. Es wurde aber nochmals wild und der HTV konnte nach dem Ankick nicht stark genug verteidigen; man provozierte einen Straftritt in der eigenen Hälfte für Neckarsulm, was bedeutete, dass der Gastgeber mit der letzten Aktion die Möglichkeit hatte, das Spiel für sich zu entscheiden. War es der Wind der über den Platz wehte oder der Rubgygott, der auf Seiten des HTVs stand? Auf jeden Fall erreichte der Kick nicht sein Ziel, womit der HTV das Spiel gewann. Die Reaktionen darauf waren gemischt aus einer gehörigen Portion Ehrfurcht vor dem Gegner, der es genauso verdient gehabt hätte, das Spiel zu gewinnen, und Erleichterung über den knapp erreichten Sieg. Vielen Dank an Rugby Neckarsulm, wir freuen uns bereits auf das Rückspiel!