Dass gut gemischt halb gewonnen ist, wissen nicht nur Skatspielende. Demnach mischt sich auch unser Mixed One Team von Wochenende zu Wochenende und bisweilen auch während der Spieltage fröhlich durch und so ist es kein Wunder, dass die Schwarz-Rot-Grünen zwar nicht mit einer vollen Hand, aber doch immerhin zu acht ins benachbarte Sandhausen fuhren, um den dritten Spieltag der Mixed-Runde zu kloppen.
Gespielt wurde also – um in der Sprache zu bleiben – mit Drei (Jasmin, Pierre und Tim als nominelle Bauern). Die vierte Bäuerin Anne verweilte leider in der Mutterstadt des gepflegten Skats und so konnte man doch beachtlich, aber eben nicht grenzenlos reizen. Zu den drei Buben gesellten sich noch ein König (Ryan) und vier Damen (Caro, Julia, Kirsten, Katrin). Damit kann man ja mal selbstbewusst “18!” sagen und schauen, was so passiert.
Wie man das bei drei Bauern so macht, erstmal zwei anspielen und den vierten ziehen. Das war einfach: Jasmin und Tim stachen erwartungsgemäß. Dann ist erstmal guter Rat teuer: Was nun hinterherspielen? Eine Dame probieren, die macht ja bekanntlich das Spiel verrückt?! Julia wurde also als Testerle ins Rennen geschickt und zack – abgetrumpft. 2:1 stand es also nach den ersten drei Stichen. Bube, König, Dame waren noch auf der Hand. Der Bube sollte ja sicher stechen, dann wäre der Gegner ohne Trumpf und die Dame und der König könnten sicher nach Hause gespielt werden, Schneider! Die Doppel wären dann egal. Aber der Reihe nach. Die Dame (Caro) kam sicher durch, 3:1 Stiche hatte man nun also. Der König wackelt ja immer ein bisschen, aber gestorben wird ja schließlich auf dem Tisch, wie unser Gründungsvater und Skatgroßmeister Jochen stets zu sagen pflegte. So war es dann auch: Der Gegner hatte noch einen “Fetten” und so musste Ryan die Punkte leider in Sandhausen lassen. 3:2 Stiche, schneiderfrei war der Gegner, die Doppel würden in jedem Fall noch sportlichen Wert haben. Aber das HTV-Blatt war sich sicher: Der Kreuzbube Pierre muss ja den Stich machen! Oder? 3:0 im ersten Satz, läuft. Dann geschah aber Magisches. Der gegnerische König verwandelte sich urplötzlich auch in einen Kreuzbuben und da hatte man, was Skatspielende in den Wahnsinn treibt: Ein nicht vorhersagbares Ergebnis und den Verdacht, sich verzählt zu haben. Unser Bube quälte sich, während der Sandhäuser immer besser wurde, sich mehr und mehr in einen Rausch spielte und mit einem beinahe-Durchmarsch den ersten Satz holte. Oh oh – jetzt wurde im Kopf gezählt, wenn es hier zum großen Doppelramsch kommen sollte, wie würde man sein Blatt sortieren, wann die Buben spielen usw. Aber nix da. Rückverwandlung allenthalben und der zweite Satz ging 6:1 an den echten Bauern vom ESV (ja, auch im Mixed haben wir eine Blattgemeinschaft mit den Eisenbahnern). Nun kam es also zum Matchtiebreak, dem Grand-hand-ouvert des Tennissports. Pierre spielt seine Trümpfe früh, 3:0. Dann aber zwei Luschen (Doppelfehler) hinterher, 10er jetzt blank, erwischt usw. usf. 7:9. Beim Grand spielt man doch Asse oder man solls lasse, dachte sich Pierre wohl, ballerte dem Gegner die Aufschläge um die Ohren und konnte am Ende tatschlich mit 61:59 oder 11:9, wer weiß das schon, gewinnen. 4:2 stand es nun – auf in die Doppel, drei Bock, drei Ramsch – das volle Programm.
Coach Caro sortierte kurz das Blatt, murmelte ebenso überzeugt wie unterkühlt “18”, nahm den Skat auf und grinste. Denn sie fand hervorragend: Zwei perfekt ins Blatt passende Damen – Kirsten und Katrin. Schönes Blatt, praktisch ne Oma, easy runterspielen – kein Problem. Da kann man auch mal auf die Kreuz-Bäuerin Jasmin verzichten. Als erstes also wieder die Trümpfe ziehen: Caro und Pierre ins Einser, sicheres Ding. Kirsten und Tim ins Zweier – genauso sicher. Ryan und Katrin ins Dreier und mal schauen, was der Gegner noch so an Trümpfen hat – nicht genug, Stich im Match-Tiebreak, 7:2 insgesamt. Mal wieder ein Sieg, wenn der HTV im Mixed auf die Dörfer geht.